Seelbach in Osnabrück

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Zwischen Darum und Lüstringen hat die Stadt Osnabrück einen etwa 370 Meter langen Abschnitt des Seelbachs revitalisiert. Der Zufluss des Belmer Baches wurde aus seinem Betonbett aus den 1960er Jahren befreit. Damals wurde er zu einem Straßengraben umfunktioniert.

Das Vorhaben, das vom Fachdienst Naturschutz und Landschaftsplanung der Stadt Osnabrück als Kompensationsmaßnahme durchgeführt wurde, zielt darauf ab, die Vernetzung der Fließgewässer in Osnabrück zu verbessern bzw. wiederherzustellen. Die Stadt Osnabrück arbeitet bereits seit vielen Jahren mit einem eigenen Fließgewässerschutzprogramm darauf hin, die Hase und das System der in sie mündenden Bäche und kleinen Wasserläufe zu revitalisieren.

Auch jetzt am Seelbach ging es darum, die Gewässerökologie und die Durchgängigkeit zu verbessern, so dass die im und am Wasser lebenden Tiere und Pflanzen davon profitieren. Dabei wurde erneut ein Eingriff aus der Vergangenheit, der jetzt sozusagen zurück gebaut wird.
Denn eines der Ziele des Vorhabens ist es so auch, den Seelbach von seiner Funktion als Entwässerungsgraben zu befreien. Dazu wurde das Gewässer wieder von der Straße abgerückt und etwas weiter südlich auf einer vormals landwirtschaftlich genutzten Fläche in leicht gewundenen Verlauf verlegt, wie er typisch für solche Naturräume ist. Hierbei wurde besonders darauf geachtet, dass er eine schmale Niedrigwasserrinne erhält. Die Sohle des Seelbaches erhielt viel naturtypischen Kies. Aufgrund der geschaffenen Strömungsverhältnisse wird es gibt es nun ein Mosaik unterschiedlichster Sohlsubstrate und auch Bereiche in denen sich Sedimente ablagern können. Das sind wichtige Lebensbedingungen für Kleinfische und andere Wasserlebewesen.
Die Weide, durch die der Seelbach nun geführt wird, wird in Abstimmung mit einem Landwirt als extensive Ausgleichsfläche genutzt. Neben der Verlegung des Bachs und der Gestaltung der Uferbereiche mit Pflanzen ist vorgesehen, dass auf der Fläche noch an weiteren Stellen natürlich  vorkommende Sträucher und Bäumen angepflanzt werden, wobei unter anderem Gehölzgruppen mit Schwarzerlen oder Kopfweiden geplant sind. Der Unterhaltungsverband 96 Hase-Bever hat mit seinem Team die Umsetzung der Maßnahmen am Bach selber durchgeführt.

Nun darf sich der Seelbach hier eigendynamisch weiterentwickeln.

Fotos: Unterhaltungsverband 96 Niclas Otto