Ufersicherung mit Röhrichtmatten

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„Best Practice“ – Beispielhafte Erfahrungen bei Revitalisierungsmaßnahmen an Gewässern:

Ufersicherung mit Röhrichtmatten

Bei der Revitalisierung von Gewässern ist die Anlage von Wechselwasserzonen, Flachwasserbereichen, Hochstaudenfluren und Röhrichtzonen sehr wichtig. Dann stellt sich die Frage, ob die entstandenen Rohböden der natürlichen Entwicklung überlassen werden oder ob Initialpflanzungen oder Ansaaten mit regional heimischen Pflanzen erfolgen. Je nach Neigung der Fläche und den Niederschlagsmengen kann eine starke Erosion des Bodens erfolgen, solange die Pflanzendecke sich noch nicht entwickelt hat. Um eine schnelle Etablierung eines flächigen und kräftig entwickelten Röhrichts oder Hochstaudenflur zur Ufersicherung zu erreichen, eignen sich Röhrichtmatten nach unseren Erfahrungen sehr gut!

Ufersicherung mit Röhrichtmatten
Ufersicherung mit Röhrichtmatten

Röhrichtmatten sind vorbepflanzte und vorkultivierte Kokosmatten. Die aufgerollten Matten sind äußerlich mit Gewebe eingefasst und erlauben ein robustes Hantieren und ein festes Verankern am Einsatzort. Die innenliegende Faser ist Verwurzelungssubstrat für die Pflanzen und deren Rhizome und Ausläufer. Die Auswahl der Pflanzenarten orientiert sich an der natürlichen Uferzonierung am Einbauort. So gibt es z.B. für sonnige oder halbschattige Bereiche, für fließende oder stehende Gewässer oder lange Überstauzeiten unterschiedlich bepflanzte Röhrichtmatten. Die vorkultivierten Matten sind über mehrere Tage gut transportfähig und ebenfalls gut zu verarbeiten. Der Einbau kann während des gesamten Jahres außerhalb von Frostperioden erfolgen. Bei Gewässern mit größeren jährlichen Schwankungen des Wasserstands erfolgt die Pflanzung am besten im Herbst.

Ufersicherung mit Röhrichtmatten
Ufersicherung mit Röhrichtmatten
Ufersicherung mit Röhrichtmatten
Ufersicherung mit Röhrichtmatten

Wir haben gemeinsam mit dem UHV 97 bei einer Maßnahme an der Hase bei Hollage mit dem Einsatz von Röhrichtmatten gute Ergebnisse erreichen können:
Ziel war es, bessere Habitatstrukturen vor allem auch für Köcherfliegen und Libellen durch die Anlage von Flachwasserbereichen und einer Wechselwasserzone mit standorttypischem Röhricht und Ufergehölz zu schaffen. Die angelegte Uferberme liegt -je nach den vorangegangenen Niederschlägen- mal unter und mal über Wasser. Um den Anwuchs der Röhrichtpflanzen zu verbessern, sollten die Matten aber nicht tiefer als 20 cm unter der Mittelwasserlinie und nicht höher als 40 cm über der Mittelwasserlinie verlegt werden.

Einsatz von Röhrichtmatten an der Mittelwasserlinie; Grafik: Ökon Vegetationstechnik GmbH
Ufersicherung mit Röhrichtmatten

Zum Einsatz kamen Röhrichtmatten der Firma Ökon Vegetationstechnik GmbH, die sich als sehr geeignet erwiesen haben. Empfohlen sei an dieser Stelle auch das Handbuch Naturnaher Wasserbau der Firma Ökon, welches auf deren Internetseite angeschaut oder heruntergeladen werden kann.

Ufersicherung mit Röhrichtmatten
Ufersicherung mit Röhrichtmatten

Die Röhrichtmatten wurden auf der vorbereiteten Böschung verlegt und mit Holzkeilen befestigt. Sie ließen sich problemlos mit anderen Böschungsfußsicherungen wie Faschinen oder Kokoswalzen kombinieren. Oberhalb der Röhrichtmatten wurde Regiosaatgut aufgebracht und mit gepflockten Kokosnetzen vor Erosion geschützt. Man konnte den Erfolg in dem Niederschlagsreichen Sommer diesen Jahres gut sehen. Dort, wo keine Kokosnetze über die Ansaat gesetzt wurden, gab es Erosionsschäden und unter den Netzen nicht.
Weitere Informationen zu dieser Revitalisierungsmaßnahme finden Sie hier.