20. April 2017: Strömungslenker als Strukturelement in der Hase
Vertreter der Unterhaltungsverbände, der Unteren Wasserbehörden und der Unteren Naturschutzbehörden im Einzugsgebiet der Hase
folgten der Einladung zur Baustellenbesichtigung mit fachlichem Austausch.
Nördlich der Stadt Bramsche unterfließt die Hase die Nordtangente. Jenseits der Straße befinden sich zwei Altwässer, die den ehemaligen mäandrierenden Verlauf der Hase anzeigen. Die Maßnahme bezieht sich auf den östlich gelegenen Altarm. Dieser ist unterwasserseitig an die Hase angeschlossen und wurde 2015 durch eine Flutmulde auch oberhalb an die Hase angeschlossen. Wegen der ungünstigen Lage am Gleithang der Hase ist diese nun bereits stark aufgelandet. Daher wird nun die Strömung mit einem Strömungslenker auf den Zulauf gelenkt. Als Material wurde bewusst Holz gewählt, da es zugleich wertvolle Lebensraumstrukturen für die Tierwelt bietet.
Aufbauend auf den Erfahrungen an anderen Gewässern mit dem Einbau von Baumstämmen und Stubben als Strukturelemente und Strömungslenker berichtet Bauleiter Werner Fricke von der Maßnahme im Auftrag des Haseauenvereins. Um ein Abdriften des eingebauten Baumstammes zu verhindern kamen hier auch Steinblöcke und Stahlseile als Anker zum Einsatz. Josef Schwanken vom NLWKN Betriebshof Meppen hat mit seinem Team im Unterlauf der Hase bereits erste Strukturelemente aus Totholz in das Profil der Hase eingebracht und berichtet von seinen Erfahrungen. Gewässermanager Jürgen Herpin betont die Bedeutung solcher Maßnahmen für die ökologische Aufwertung der Hase und ihrer Nebengewässer.
Am 21. Dezember 2016 fand ein erster Fachkräfteaustausch unter dem Motto „Baggern für den Naturschutz“ im Bereich der Düte in Osnabrück statt. Die Idee hierzu war spontan entstanden, da es auf verschiedenen Baustellen den Baggerfahrern schwer fiel, Buckel, Rillen und Mulden zu hinterlassen, die aber für die Natur wertvolle Strukturelemente und Kleinlebensräume darstellen.
Hier entstand in unmittelbarer Nachbarschaft zur Düte ein Kleingewässerkomplex mit möglichst langen Uferlinien und strukturreichem wassergeprägtem Bodenrelief als vorgezogene Kompensationsmaßnahme im Rahmen der Erneuerung der Autobahnbrücke A1 Düte, Auftraggeber Straßen NRW.
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