Katastrophe für die Hase

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Großbrand im Gewerbegebiet verursach Fischsterben

Am 21. Juli führte ein Großbrand im Osnabrücker Gewerbegebiet letztlich zum großen Sterben. Die Aufarbeitung der Ereignisse verdeutlichte, dass es 1 Stunde gedauert hat, bis die Zuständigen vor Ort waren, um das  Regenklärbeckens zu schließen, in welchem das Löschwasser gesammelt und dann abgepumpt wurde. In dieser Zeit gelangten mit dem Löschwasser enorme Mengen an Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Ethanol, Chloride, Laugen, Säuren, Tenside und Ähnliches aus dem Chemiebetrieb in die Hase gelangten. In dieser Konzentration wirkten die Stoffe sofort tödlich.  2 to verendeten Fisch holten allein die Mitarbeiter des Unterhaltungsverbandes 96 aus der Hase, die wie auch das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr die Stadt Osnabrück hierbei unterstützen. Seit der Verunreinigung ist bereits Einiges passiert.

Viele Leute haben schnell gehandelt und konnten so verhindern, dass sich die schreckliche Vergiftung der Fische und Wirbellosen weiter Fluss abwärts fortsetzte: Kontinuierlich wurden die wichtigsten Wasserparameter untersucht. Um den Giftcocktail zu verdünnen, wurden insgesamt ca. 80.000 m³ frisches Wasser aus dem Natberger See, dem Stichkanal und auch dem Mittellandkanal in die Hase gepumpt. Dies hat dazu geführt, dass unterhalb der Dütemündung der Bestand an Fischen und Wirbellosen lebt. „Gesichert“ werden konnten ca. 2.700 m³ Lösch- und Produktwässer, Inhalt des Regenklärbeckens sowie Reinigungswässer Kanalnetz. Deren Entsorgung erfolgte bis zum 10.09.20. Insgesamt wurden ca. 4.000 kg verendete Fische eingesammelt und der Entsorgung zugeführt. Die Kleintiere sowie Fische, die sich in der Unterwasservegetation verfangen haben, sind hierbei noch nicht mitgerechnet.

Die  Stadt Osnabrück  Fachbereich Umwelt und Klimaschutz hat Analysen sowie ein gewässerökologisches Gutachten in Auftrag gegeben, um insbesondere
den Status Quo festzustellen und  evtl. Maßnahmen zur Förderung / Beschleunigung der Wiedererlangung des ökologischen Ausgangszustandes zu erfahren.

Damit so etwas nicht noch einmal passiert, fanden Abstimmungsgespräche mit Feuerwehr und dem den Stadtwerken Osnabrück- Netz über evtl. Optimierungsmöglichkeiten in vergleichbaren Fällen statt. Die größeren zusammenhängenden Gewerbe- und Industriegebiete werden im Hinblick auf eine gemeinsame Möglichkeit zur Löschwasserrückhaltung untersucht. Es sollen automatisierte Systeme zum Schließen der Abläufe der Becken eingeführt werden, um die Reaktionszeit von 1 Stunde auf wenige Minuten zu verkürzen. Mit dem THW wurde vereinbart, dass dieser für derartige Fälle Sandsäcke zur Verfügung stellt und einlagert.

Fotos von Niclas Otto (UHV 96)