Haseuferweg – Entdeckelung – Lebendige Hase

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Projekt Haseuferweg „Lebendige Hase“ der Stadt Osnabrück

Schon seit langem wünschen sich viele Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger, dass ihr Stadtfluss, die Hase, wieder in den Mittelpunkt des städtischen Lebens rückt.

Insbesondere durch die Überbauung der Hase in den 1960er und 1970er Jahren wurde nicht nur der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen zerstört, sondern auch Lebens- und Erlebnisraum für die Osnabrücker Bevölkerung. Das ändert sich nun! „Lebendige Hase heißt das Projekt, mit dem die Stadt Osnabrück die Hase auf neuen Wegen entdecken möchte.Und sie lädt Ihre Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv an der Entdeckungsreise und der Gestaltung der Hase zu beteiligen.

Entlang am Wasser durch die ganze Stadt:  
Mit dem Ausbau des Haseuferwegs in Fledder/Lüstringen wurde jetzt eine der letzten Lücken der Flusstrasse in Osnabrück geschlossen. Es kann nun fast auf der vollen Länge von 17 Kilometern entlang der Hase durch Osnabrück geradelt oder gelaufen werden. Letzte offene Abschnitte sind ein Stück im Bereich Stüve-/Hansastraße sowie im Osten die letzten Meter bis zur Stadtgrenze. Einen genauen Überblick über den Verlauf und des Ausbaustand des Haseuferwegs gibt unsere neue Karte vom Haseuferweg im Maßstab 1:30.000, die wir in großem Format auch zur weiteren Nutzung bereitstellen.

Haseuferweg in Osnabrück

Haseuferweg Osnabrück 2. TeilstückEröffnung Teilstück Haseuferweg OS

Am 20. August 2011 wurde von Oberbürgermeister Boris Pistorius das zweite Teilstück des innerstädtischen Haseuferwegs eröffnet.  Zu diesem Ereignis präsentierte sich der Haseauenverein bei der bunten Eröffnungsfeier mit einem kleinen Informationsstand. So wurde ein bislang unzugängliches Stück Hase  wieder erlebbar. Besucher der Stadt können nun vom Bahnhof bis ins Zentrum am Wasser entlang spazieren oder radeln. Aber auch für die Hase selbst hat der Bau des Haseuferwegs in der Innenstadt etwas gebracht. Ein Teil des Materials der Baustraße wurde dazu genutzt, ein naturnäheres Gerinne mit unterschiedlichen Strömungsverhältnissen, Uferbänken und Kolken zu schaffen. Was aus gestalterischer Sicht derzeit vielleicht noch etwas „roh“ daher kommt, stellt sich für das gewässerökologisch geschulte Auge schon als Grundlage für eine deutliche Strukturverbesserung der innerstädtischen Hase dar.

Der neue Haseuferweg ist ein wichtiger Beitrag für das langfristige Ziel, die Hase als Lebensraum für Mensch und Tier zu revitalisieren und erlebbar zu machen. Die Maßnahme kostete 2,1 Millionen Euro. Der Großteil der Summe – 1,5 Millionen Euro – stammt aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung.

Radler aus der City können nun bis an die Stadtgrenze und darüber hinaus bis nach Bissendorf-Natbergen auf einer geschlossenen Strecke entlang der Hase fahren. Schwierig war der Bau des Abschnitts in Lüstringen, weil zwei Unterführungen unter zwei Bahnbrücken errichtet werden mussten. Die Brücken sind so flach, dass der Weg unter ihnen nicht einfach am Ufer entlang geführt werden konnte. Dies gelang in Form von „Trögen“, nach oben offene Betonprofile in U-Form, deren Grund tiefer als die Wasserlinie liegt. Die Tröge, die den Fluss bei normalem Wasserstand um etwa 40 bis 60 cm überragen, schaffen eine aufrechte Höhe von 2,20 bis 2,50 Metern unter den Brücken. Als drittes größeres Bauwerk komplettiert noch eine Überbrückung des von Norden in die Hase einmündenden Röthebaches diesen Abschnitt des Haseuferweges. Die Baukosten für dieses Teilstück beliefen sich auf ca. 750.000 €.

An der Abzweigung des Hasekanals wurde noch eine Schwelle in den Fluss eingebaut wird, mit der künftig reguliert werden kann, dass immer genug Wasser durch die Klöcknerhase fließt. Die Klöckner-Hase ist das ursprüngliche Flussbett der Hase. Sie wurde im Zuge der Revitalisierung des ehemaligen Klöcknergeländes zum Hasepark wieder naturnah gestaltet. Sie mit mehr Wasser zu versorgen, sei eine wichtige Maßnahme zur ökologischen Verbesserung der Hase und damit der Lebensbedingungen für alle im und am Wasser lebenden Tiere und Pflanzen.

Entdeckelung der Hase im Bereich Öwer de Hase / Gutenbergpassage
Die Hase war im Bereich „Öwer de Hase” vollständig abgedeckt worden und die entstandene Freifläche wurde als Parkplatz genutzt. Nun kommt hier auch das letzte Teilstück des Flusses wieder ans Licht. Den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten setzte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert am Montag, 8. Februar 2016. Am Ende der Umgestaltung wird die Hase auch in diesem Bereich wieder zu sehen sein. Über drei kleine Brücken können Fußgänger dann den Fluss überqueren. Damit wird der Bereich zwischen Gutenbergpassage und Georgstraße enorm aufgewertet. Der Hinterhofcharakter verschwindet und Bürger sowie Besucher können sich auf deutlich mehr Aufenthaltsqualität freuen. An den Kosten beteiligen sich auch die Anlieger. Die Umgestaltung soll vor dem Weihnachtsgeschäft beendet sein.

Entdeckelung Hase_EntwurfszeichnungWas passiert im Einzelnen?

Die marode Brücke wird abgerissen und die Brückenplatte mit einer Fläche von 953 Quadratmetern abgebrochen. Das dann wieder sichtbare Flussbett wird asymmetrisch eingefasst und drei kleine Brücken ermöglichen Fußgängern das Überqueren. Zwei Brücken erhalten Pflanztröge, die mit kleineren Bäumen bepflanzt werden. Die gesamte Stahlkonstruktion liegt auf 500 Millimeter beziehungsweise 800 Millimeter hohen Stahlträgern. Fußgänger laufen an jeder Seite über Stahlstege, die aus gestrahltem Beton hergestellt werden. Das Geländer wird passend zu dem am Haseuferweg mit Stahlnetzen und entsprechender Beleuchtung ausgestattet. Insgesamt werden 150 Tonnen Stahlträger verarbeitet.

Link: www.lebendige-hase.de