Der stark ausgebaute Bach wurde im Rahmen einer Kompensationsmaßnahme für den 6-spurigen Autobahnausbau der BAB 1 revitalisiert. Insgesamt wurde der Schierenbach auf einer Länge von ca. 2,3 km ökologisch umgestaltet. Die Flächen sind im Eigentum der Straßenbauverwaltung.
Die Planung, Ausführung und Trägerschaft der Maßnahme oblag der Hase-Wasseracht. In 2018 gewann die Hase-Wasseracht mit diesem gelungenen Projekt den zweiten Preis im niedersachsenweiten Wettbewerb „Bach im Fluss“.
1. Abschnitt: Viel Platz für naturnahe Bachlandschaft
Im ersten Abschnitt wurde ein Parallelgerinne als Draingräben angelegt, um direkte Einträge in den Schierenbach zu vermeiden. Der historische Verlauf wurde wieder aufgegriffen und eine mit Kleingewässern, Aufschüttungen und Totholz strukturierte Sekundäraue angelegt. Der Sekundäraue mit Fanggräben, Kleingewässern und wechselfeuchten Bereiche bietet vielen typischen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum und reinigen die diffusen Einträge aus den benachbarten Ackerflächen. Der anstehende Erlen-Traubenkirschenwald kann sich weiter entwickeln. Um junge Menschen an den Naturschutz heranzuführen, fanden im November 2015 im Rahmen der niedersächsischen Naturschutzwoche Pflanzaktionen mit Schülergruppen des St. Thomas Kollegs aus Vechta statt. Die Tiere im Schierenbach profitieren von einem beschatteten Gewässer, da dann sowohl die Temperatur als auch der Sauerstoffgehalt des Wassers optimaler wird. Um welche Tiere es sich handelt, die auf lange Sicht von der Bepflanzung profitieren werden, das lernten die Schülerinnen und Schüler ebenfalls. Die Aktion wurde von Waldpädagogen des Waldpädagogikzentrums in Ahlhorn und Mitarbeitern der Hase Wasseracht und des Haseauenvereins fachlich begleitet.
2. Abschnitt: Naturnaher Verlauf unter Bäumen
Die Hase-Wasseracht hat 2016 den zweiten Bauabschnitt des Revitalisierungsprojektes am Schierenbach in der Stadt Vechta abgeschlossen. Auf ca. 900 weiteren Metern ist der Schierenbach umgestaltet, neu verlegt und mit Sekundärauen versehen worden. Im Gegensatz zum 2015 durchgeführten Abschnitt stellten das anstehende Niedermoor und die hohen Grundwasserverhältnisse die Ausführenden vor ein große Herausforderung. Sowohl die Verlegung des Gewässers als auch die Reaktivierung des Altgerinnes haben dazu geführt, dass der Schierenbach seine ökologische Funktion wieder aufnehmen kann. Gleichzeitig sind die ehemaligen Auenbereiche des Gewässers durch die Anlage von Sekundärauen wieder in das Gewässersystem zurück geführt worden. Die Maßnahmen haben vielfältige Strukturen geschaffen, die als Lebensräume für schutzbedürftige Arten und Lebensgemeinschaften dienen werden.
3. Abschnitt: Verlegung und Anlage einer Sekundäraue
Nach Abschluss des dritten 680 m langen Bauabschnittes ist die Revitalisierung des Schierenbaches in Deindrup nun abgeschlossen. So wurde der Schierenbach insgesamt auf einer Länge von 2780 m umgestaltet.
Er wurde wieder in sein ursprüngliches Bett verlegt, naturnah umgestaltet und mit Sekundärauen versehen. Sowohl die Verlegung des Gewässers als auch die Reaktivierung des Altgerinnes haben dazu geführt, dass der Schierenbach seine ökologische Funktion wieder aufnehmen kann. Eine Laufverlängerung erfolgte ebenfalls. Gleichzeitig sind die ehemaligen Auenbereiche des Gewässers durch die Anlage von Sekundärauen wieder in das Gewässersystem zurück geführt worden. Die Maßnahmen haben vielfältige Strukturen geschaffen, die als Lebensräume für schutzbedürftige Arten und Lebensgemeinschaften dienen werden. Künftig wird sich das Gewässer eigendynamisch weiterentwickeln.
Die Hase-Wasseracht bemüht sich zusammen mit dem Dachverband Hase darum, ein Umleitungsgerinne um den unterhalb liegenden Baggersee zu realisieren. Dann wäre im gesamten Schierenbach die Durchgängigkeit hergestellt.
Projektträger: Unterhaltungsverband Hase-Wasseracht in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr, Betriebsstelle Osnabrück
Maßnahmenbeginn: 2015 – Maßnahmenende: 2018 – Kosten: 875.000 € – Finanzierung: Kompensation