Ferienaktion an der Wierau

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Die Tierwelt in der Wierau erkunden

Im August verbrachten acht Kinder zwei volle Tage an der Wierau. Gemeinsam mit ihren fachkundigen Teamern vom Verein Natur unterwegs e.V. erkundeten sie die Tierwelt der Wierau. Viel wichtiger war es Ihnen aber, den Tieren zu helfen. Denn dazu gab es reichlich Gelegenheit. Denn die Wierau hatte hier an der Krevinghausener Straße ein sehr breites Niedrigwasserprofil, wie die Fachleute sagen. Das bedeutet, dass bei den niedrigen Wasserständen das Waser in einem breiten Bachbett extrem niedrig steht. Zudem fehlt es an typischen Gewässerstrukturen unter und an denen sich die Köcherfliegenlarven, Strudelwürmer und viele andere Tiere verstecken können.

Kinderstube für Bachforellen, Bachneunaugen

Der Haseauenverein hat diese Maßnahme gemeinsam mit dem Unterhaltungsverband Hase-Bever vorbereitet. So stand ein großer Container mit Kies aus der Region bereit, um daraus eine Kinderstube für Bachforellen, Bachneunaugen und andere zu schaffen. Denn eine ganze Reihe von Tieren lebt zwischen den Kieselsteinen am Bachgrund. Einige benötigen richtige Kiesbänke, in die sie dann wie etwa die Bachforelle mit Ganzkörpergymnastik eine Mulde schlagen. Dort hinein werden die Eier gelegt und achtsam wieder zugedeckt – das sogenannte Laichbett. Die so geschützten Eier werden weder weggespült noch von anderen Tieren aufgegessen. Super! Hier könnt ihr sehen, wie das aussieht.

Hand zu Hand zur künftigen Kiesbank

Also hieß es gleich morgens die Ärmel aufkrempeln und ran an’s Teamwork. Per Eimerkette wurden in Handarbeit ca. 2 to Kies bewegt. Im Container schaufelten jeweils zwei die Eimer zu einem Drittel voll. Denn volle Eimer hätten die Ferienkinder nicht über längere Zeit bewegen können. Dann ging jeder Eimer von Hand zu Hand über eine Rampe die Böschung hinunter und weiter von Hand zu Hand bis zum Ort der künftigen Kiesbank. Die leeren Eimer wurden parallel mit der anderen Hand gleich wieder nach oben gereicht. Natürlich wollten alle einmal unten im Bach stehen und den Kies aus den Eimern in das Bachbett schütten. Nach der Frühstückspause wollten die Kinder wieder gleich weiter machen. Und dann irgendwann war es halt genug und es wurde gekäschert und gespielt. Fasziniert standen die Kinder am zweiten Tag in der neu entstandenen Niedrigwasserrinne. Neben der Kiesbank hatte sich nun ein schmaler Bereich mit tieferem Wasser und einer stärkeren Strömung gebildet.

Körperliche mentale und soziale Herausforderung

Auf Nachfrage sagten die Kinder: Das Arbeiten mit der Eimerkette hat am meisten Spaß gemacht. Es war nicht nur eine körperliche, sondern auch eine mentale und soziale Herausforderung. Wann arbeiten wir schon einmal so intensiv und Sinn stiftend als Team zusammen. Die Ferienkinder waren zurecht stolz auf ihr Werk! Nun können die Bachforellen in der anstehenden Laichzeit die Kiesbank gleich einweihen 😉 Die Umweltstiftung Weser Ems finanzierte die fachkundige Betreuung für dieses Fließgewässerpädagogische Projekt. Vielen Dank dafür!