Libellen der Haseaue in Gehrde Rüsfort

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Im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der Hochschule Osnabrück im Studiengang Landschaftsentwicklung untersuchte Daniel Berg 2016 die Libellen in der Haseaue bei Gehrde Rüsfort. Er konnte insgesamt 27 Libellenarten nachweisen, wovon bei 23 Arten die sichere Bodenständigkeit über Exuvienfunde belegt wurde. Ein Großteil der vorgefundenen Arten gilt als weit verbreitet. Die Arten sind an den neun unter-
suchten Stillgewässern und der Hase unterschiedlich verteilt.

  • Gebänderte Prachtlibelle Calopteryx splendens
  • Hufeisen-Azurjungfer Coenagrion puella
  • Gemeine Becherjungfer Enallagma cyathigerum
  • Pokaljungfer Erythromma lindenii
  • Großes Granatauge Erythromma najas
  • Kleines Granatauge Erythromma viridulum
  • Große Pechlibelle Ischnura elegans
  • Westliche Weidenjungfer Chalcolestes virides
  • Südliche Binsenjungfer Lestes barbarus
  • Kleine Binsenjungfer Lestes virens
  • Winterlibelle Sympecma spec.
  • Blaue Federlibelle Platycnemis pennipes
  • Blaugrüne Mosaikjungfer Aeshna cyanea
  • Herbst-Mosaikjungfer Aeshna mixta
  • Große Königslibelle Anax imperator
  • Falkenlibelle Cordulia aenea
  • Glänzende Smaragdlibelle Somatochlora metallica
  • Feuerlibelle Crocothemis erythraea
  • Vierfleck Libellula quadrimaculata
  • Großer Blaupfeil Orthetrum cancellatum
  • Schwarze Heidelibelle Sympetrum danae
  • Blutrote Heidelibelle Sympetrum sanguineum
  • Große Heidelibelle Sympetrum striolatum
  • Gemeine Heidelibelle Sympetrum vulgatum

Ebenfalls kartierte er in seinem ca. 62,91 ha großen Untersuchungsgebiet 114 verschiedene Biotoptypen. Durch einen Flächenanteil von 17,32 % (10,89 ha) war Artenarmes Extensivgrünland trockener Mineralböden (GET) der Biotoptyp mit der größten Fläche. Darauf folgten 14,52 % (9,13 ha) Sandäcker (AS) und 14,19 % (8,93 ha) Grünland-Einsaaten (GA).
Bei der Gewässerstruktur der Hase ist je nach Untersuchungsabschnitt und Hauptparameter eine mäßige (Güteklasse 3) bis vollständige (Güteklasse 7) Veränderung festgestellt worden. Die Laufentwicklung und das Längsprofil waren durchgehend vollständig, das Querprofil mäßig bis stark (Güteklasse 5) und die Uferstruktur stark bis vollständig verändert. Das Gewässerumfeld wies mit einer mäßigen bis vollständigen Veränderung die größte Spannweite an Güteklassen auf. Eine Bewertung der Sohlenstruktur war nicht möglich.
Auf Grundlage der Ergebnisse wurden Hinweise zur Pflege und weiteren Entwicklung des Untersuchungsgebiets gegeben, die eine Förderung der Libellenfauna bezwecken sollen. Da die Gewässerstruktur große Defizite aufweist und eine eigendynamische Entwicklung der Hase nahezu unmöglich ist, muss das Hauptaugenmerk zukünftiger Maßnahmen auf dem Flussbett liegen.