Revitalisierung der Düte und angrenzender Bereiche im Zuge des Neubaus der Düte-Brücke der A1

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Auenlandschaft an der Düte-Brücke 2022 abschließend umgesetzt.

Der Rückbau der Baustelle zur Erneuerung der Dütebrücke an der A1 zog sich hin, so dass die Revitalisierungsarbeiten der Düte erst Anfang 2022 umgesetzt werden konnten. Bei der Konkretisierung des Umsetzungsplanes für die Revitalisierung der Düte wurden der Unterhaltungsverband 96, die UWB und UNB der Stadt Osnabrück sowie der Haseauenverein und die NWA mit eingebunden.

So entstand ein geschwungener Verlauf mit ausladendem Gleithang, einer Kiesbank, im Mittelwasserbereich verbauten Wurzelstubben und Rauhbäumen sowie einer Flutmulde. Für die „schlafende Ufersicherung“ am Steilufer wurden 2,5m lange Weidensetzstangen ca. 2,2m tief in den Boden gedrückt. Hierbei wurden die Setzstangen ganz pragmatisch „kopfüber“ gedrückt. Die Bauleitung der Gewässerrevitalisierung übernahm Björg Dewert. Träger der Maßnahme ist die Autobahn GmbH des Bundes.

Planung: Ingenieurbüro Flick;
Umweltbaubegleitung: Planungsgruppe Ökologie; Erdarbeiten: Firma UPEK

Düte 10 Monate nach Fertigstellung Revitalisierung A1

Was bereits vorher geschah:

In dem ca. 400 m langen Düteabschnitt wurde eine naturnahe Düte samt Auenlandschaft geschaffen. Hier wurde zudem die Gelegenheit ergriffen, die zerschneidende Wirkung von Straßen, hier: Autobahn, punktuell aufzuheben. Dieser Bereich verbindet die zum FFH Gebiet Düte zählende „Kuhlbreite“ im Westen und strukturreiche Biotope auf der Ostseite. Ebenso entsteht hier hochwertiger terrestrischer, semiaquatischer und aquatischer Lebensraum für Insekten, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger. Der Fischotter wurde bereits mehrfach kartiert. Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel für die Bedeutung einer fachgerechten Umwelt- und Bodenbaubegleitung, für die sich vor allem auch die Stadt Osnabrück stark gemacht hatte.

Die Düte erhielt einige „Schlenker“, nur in kleinen Teilbereichen zum Schutz der angrenzenden „Kuhlbreite“ und der historischen Eisenbahnbrücke blieben die – mittlerweile mit Schwarzerlen bewachsenenen – Ufer aus Wasserbausteinen erhalten.
Zudem wurde die Aue mit einem rauhen Relief, mit Rohbodenbereichen und Stubben-Stein-Sandhaufen gestaltet. Es wurden Nisthilfen für Wildbienen, Fledermäuse, verschiedene Vogelarten sowie große Nistkästen für Uferschwalben montiert. Kopfweiden wurden versetzt, ein Ersatzlaichgewässer angelegt und das Naturdenkmal „Kuhlbreite“ in ein frühes Sukzessionsstadium gebracht.

Es hat sich als großer Vorteil herausgestellt, den überwiegenden Teil der Kompensationsmaßnahmen gleich zu Beginn des Projektes auszuführen. So konnte schon während der Bauphase in der „Kuhlbreite“ die Zuwanderung von u.a. Zauneidechse, Kammmolch und Zwergtaucher beobachtet werden.

Revitalisierung der Düte
Revitalisierung der Düte

Fotos: Haseauenverein Björg Dewert