Überschwemmungsfläche nach Rückbau einer Rückstauklappe wieder nutzbar

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Haseaue als Retentionsraum bei Hochwasserereignissen.

Das Ergebnis eines gleich in doppelter Hinsicht verbindenden Projektes des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wurde im Meppener Ortsteil Kamphaus vorgestellt: Die nach anderthalb Monaten Bauzeit fertiggestellte Furt verbindet den Fluss Hase wieder mit seiner natürlichen Flussaue – und erhält dabei die Passierbarkeit für Fußgänger. Von dem Projekt profitiert auch der Hochwasserschutz. Zum offiziellen Abschluss des Vorhabens, in dessen Rahmen unter anderem knapp 1.200 Kubikmeter Boden abgetragen wurden, überzeugten sich unter anderem Vertreterinnen und Vertreter des Amts für
regionale Landentwicklung, des Landkreises Emsland und des Wasser-und Bodenverbands vor Ort vom Ergebnis der NLWKN-Maßnahme.

Fotos und Text: NLWKN – Betriebsstelle Meppen

Haseaue als Retentionsraum bei Hochwasserereignissen

Im Zentrum des Projekts steht der Rückbau eines in der Nachkriegszeit an diesem Flussabschnitt errichteten Rohrdurchlasses mit Rückstauklappe. Die an seiner Stelle jetzt hergerichtete Furt, die mit acht gezielt verbauten Totholzstämmen und weiterem Totholz naturnah gestaltet wurde, stelle die Verbindung des Flusses mit seiner Aue wieder her, unterstrich Josef Schwanken, zuständiger Geschäftsbereichsleiter beim NLWKN in Meppen: „Hier werden gleich mehrere Ziele aus den Bereichen Hochwasserschutz, Naturschutz und Wasserwirtschaft ganz praktisch miteinander verknüpft: Die Unterstützung einer natürlichen Fließgewässerentwicklung an der Hase gemäß des Aktionsprogramms Niedersächsische Gewässerlandschaften, aber eben auch eine Nutzung der natürlichen Haseaue als Retentionsraum bei Hochwasserereignissen. Damit trägt die Furt unmittelbar zum Schutz unterhalb gelegener Siedlungsräume bei“, so Schwanken.

Die Befestigung der Furt mit 200 Tonnen Schotter schaffe durch die bewusst lückenhafte Struktur mit rauer Niedrigwasserrinne einen neuen Lebensraum für die in der Gewässersohle lebende Fauna: etwa Liebellenlarven oder Jungfische. „Sie erleichtert so die Wanderung zwischen Hase und der angrenzenden Aue“, betonte im Rahmen des Ortstermins Tobias Rolfes, zuständiger Bauleiter für das Projekt im Meppener Stadtgebiet.

Der NLWKN nutzte den Termin, um den anwesenden Institutionsvertretern für ihre Unterstützung zu danken: „Letztlich führte auch die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Behördenvertretern zum Erfolg dieser Maßnahme“, betonte Josef Schwanken. Insgesamt wurden in Kamphaus im Rahmen der Arbeiten rund 75.000 Euro in den Hochwasser- und Naturschutz investiert. Das Projekt wurde zu einhundert Prozent mit Landes- und EU-Fördermitteln über die Richtlinie Fließgewässerentwicklung finanziert.

Fotos: NLWKN – Betriebsstelle Meppen, Max Caesar LK Emsland