Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben zur Auenrenaturierung

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Erfolgskontrollen 20 Jahre später:

In den 1990er Jahren sind mehrere Auenrenaturierungen in verschiedenen Regionen Deutschlands aus dem BMU/BfNFördertitel „Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben“ gefördert worden. Unter anderem auch die Untere Hase. Die Projekte wurden seinerzeit mit einem Monitoring begleitet. Nun ungefähr 20 Jahre nach Ende der Projekte wurden vom Bundesamt für Naturschutz vier der damals geförderten Auenrenaturierungen nochmals untersucht.

Der Abschlussbericht liegt nun vor. Im Fazit heißt es: „Als die größten ökologischen Erfolge des Vorhabens haben sich die Neugestaltung und Teilrevitalisierung von Stillgewässern, der (zunächst unvollständige) Wiederanschluss
der Altarme „Lahre“ und „Lehrte“ und der Erhalt von Sandmagerrasen und Silbergrasfluren durch extensive Beweidung herausgestellt. Hinzu kommen die Förderung des lokalen Tourismus durch die Anlage eines Radweges mit Aussichtsturm und – nicht zuletzt – die Gründung des Vereins zur Revitalisierung der Haseauen e.V. als Begleiteffekt des Vorhabens. …“

Es können somit folgende Kernaussagen aus dem Vorhaben gezogen werden:

  • Die Rahmenbedingungen des Vorhabens beinhalteten starke Einschränkungen in Hinblick auf das Zulassen von morphodynamischen Prozessen und eigendynamischer Entwicklung.
  • Die erreichten Verbesserungen sind daher überwiegend allgemeiner Natur. Eine gezielte Förderung auentypischer Lebensgemeinschaften konnte nur punktuell erreicht werden.
  • Das Untersuchungsgebiet ist nach wie vor stark landwirtschaftlich geprägt. Auentypische Feuchtlebensräume machen nur einen kleinen Bruchteil des Projektgebietes aus.
  • Die Haseaue verfügt prinzipiell über ein großes Regenerationspotential, dies zeigt sich an den Altarmanschlüssen und einzelnen Stillgewässern. Dieses Potential ist nicht hinreichend ausgeschöpft worden.
  • Die Rückverlegung der Deiche schuf neue Retentionsräume für den Hochwasserschutz, zeigte auf ökologischer Ebene aber wenig Wirksamkeit.
  • Beim Anschluss von Altarmen sollte der ganze Abfluss durch die Altarme gelenkt werden, um die Verlandung der neuen Laufabschnitte zu verhindern.

Foto: Alexander Semnet