Hudelandschaft erhalten:
Die Haselünner Kuhweide mit ihrem zentral gelegenen Wacholderhain befindet sich in einer großen Hase-Schleife im Süden von Haselünne. Bereits seit Jahrhunderten wird das Gebiet beweidet. So haben sich dort großflächige Magerrasenbestände, Wacholderheiden und Feuchtgrünländer entwickelt, die seit 1937 bereits unter Naturschutz steht und heute Teil des NATURA 2000 Gebietes Untere Hase ist. Heute übernehmen Schafe und Rückzüchtungen des Tarpans diese wichtige Aufgabe.
Der Landkreis Emsland hat nun die abgängige Einzäunung der 72 ha großen Fläche erneuert. Der neue Zaun soll den heutigen Ansprüchen an einen Weidezaun und der zunehmenden Wolfsproblematik gerecht werden. Zusammen mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen einigte man sich auf einen 1,20 Meter hohen Zaun mit einem 30 cm tiefen Untergrabeschutz und einer oben am Zaun befestigten Stromlitze. So soll gewährleistet sein, dass ein Wolf sich weder unter dem Zaun durchgraben, noch über den Zaun drüber springen kann. Für den Untergrabeschutz musste extra eine 30 cm tiefe Trasse gegraben werden.
Dennoch bietet der Zaun keinen absoluten Schutz wie in einem Zoo. Durch den Zaun wird der Aufwand und das Verletzungsrisiko für einen Wolf deutlich größer, sodass er die Haselünne Kuhweide meidet und die Schafe verschont bleiben. Der Bau des Zauns war nötig, um langfristig den Erhalt dieser fantastischen Hudelandschaft sicherzustellen. Die Beweidung verhindert, dass aufkommende Gehölze, z.B. die nicht heimische spätblühende Traubenkirsche, Pflanzenarten der Sandmagerrasen verdrängen. Das etwa 75.000€ teure Vorhaben wurde finanziert mit Mitteln des Landes Niedersachsen und des Landkreises Emsland.
Fotos Landkreis Emsland