Einbau von Kiesbänken in die Düte im Außenbereich von Lotte

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Kieslaicher brauchen ein gut strukturiertes Gewässerbett mit einem hohen Anteil an kiesigen bis steinigen Substraten und Totholzelementen als Versteckmöglichkeiten und Laichhabitaten. Diese fehlen aber zunehmend in der Düte, obwohl der Fluss in amtlichen Verlautbarungen des Bundesamtes für Naturschutz als sogenannter Berglandfluss mit hoher Priorität für den Arten- und Naturschutz, insbesondere für Kieslaicher wie Mühlkoppe und Bachneunaugen genannt wird und die NWA die Dütestrecken als Salmonidengewässer ausgewiesen hat.

Deswegen hat die NWA eine Aktion gestartet, die Laichbedingungen für Kieslaicher in der Düte zu verbessern. Bestätigt fühlt sich die NWA in ihrem Anliegen auch durch die jüngste Fischbestandsuntersuchung „Bachforellen-Vermehrung“ vom August 2021, die vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegeben wurde: „bei unseren Befischungen im Projekt -Vermehrung Bachforelle im Tiefland- konnten wir an der Düte im Unterwasser der Mühle Bohle keine juvenilen Bachforellen (diesjährige, als Hinweis auf Naturvermehrung) mehr feststellen. Kiesbänke als mögliches Laichareal für Bachforellen konnten wir nur vereinzelt auf den Uferbänken (nicht überströmt) vorfinden.“

Kiesbänke in die Düte
Kiesbänke in die Düte

Nachdem im Sommer mehrere Dütestellen mit dem Ziel in Augenschein genommen wurden, Kiesschüttungen einzubringen, favorisierte man zwei Bereiche unterhalb der Mühle Bohle und oberhalb der Eversburger Brücke für die Einbringung des Kiesmaterials. Ausschlaggebend für die Beurteilung war die Beschaffenheit der Gewässersohle (nicht verschlammt, möglichst harter Grund), der Sauerstoffgehalt (dynamisch fließendes Wasser) und die Zufahrtmöglichkeit mit schweren Transportfahrzeugen. Das Vorhaben wurde zu Papier gebracht, Kostenvoranschläge eingeholt, die Zustimmung des Unterhaltungsverbandes und betroffener Grundstückeigentümer eingeholt und die erforderliche wasserbehördliche Erlaubnis beim Kreis Steinfurt beantragt sowie ein Antrag auf Gegenfinanzierung der Maßnahmen gestellt.

Mitte November erfolgte die Durchführung der Maßnahmen. Die Fa. Dettmer aus Kettenkamp transportierte den autochtonen Kies von Berge im Landkreis Osnabrück zur Düte nach Wersen und brachte an den oben genannten Dütestellen 70 Tonnen Kies ein, der von einigen NWA-Mitgliedern der „Spinnfischergruppe“ mit Hand und Schüppe nachbearbeitet wurde. Wenn sich der Kies dann beim nächsten Hochwasser wie geplant weiter im Gewässer verteilen sollte, dürften sich die Laichmöglichkeiten der Kieslaicher erheblich verbessert haben.

Kiesbänke in der Düte

Text und Fotos: Jürgen Lindemann